Wenn vier Berliner gemeinsam ein Haus in einem kleinen Dorf kaufen, dann klingt das erstmal ein bisschen nach Fernseh-Doku. Oder nach einem gewagten WG-Experiment mit ungewissem Ausgang.
Als wir – zwei Paare, ziemlich städtisch – vor fünf Jahren in Dollenchen „gelandet“ sind, war das ein Schritt ins Unbekannte. Für Dollenchen vermutlich ebenso. Wer zieht denn schon als Vierer-Team aus der Großstadt aufs Land – und unter ein Dach? Das musste wirken wie ein UFO mitten im Grünen.
Für uns war es zunächst fast schon ein Abenteuer: Stadt trifft Land, Fremde auf Dorfgemeinschaft. Natürlich hatten wir auch Zweifel. Wie wird man uns hier sehen – als Zugezogene, als Städter, als Fremde? Gibt es Dinge, die man wissen sollte, aber niemand sagt? In Berlin ist Vieles anonymer. In Dollenchen waren wir bald bekannt wie bunte Hunde.
Wir hatten mit vielem gerechnet – mit viel Arbeit in Haus und Garten sowieso. Mit Ruhe und Natur. Auch mit Skepsis, Zurückhaltung und einem vielleicht ein wenig verschlafenen Dorf.
Doch Dollenchen hat uns überrascht. Mit seiner Lebendigkeit. Mit einer bezaubernden Kinderbaumallee. Mit Menschen, die zupacken, wenn’s drauf ankommt. Mit einer Dorfgemeinschaft, die mehr auf die Beine stellt, als wir uns jemals vorgestellt hätten: Dorffest, Feuerwehrfest, Spielplatzfest. Zampern, Faschingstanz, Osterfeuer, Adventssingen, Nutzfahrzeugtreffen, Frühjahrsputz – und das ist längst nicht alles.
Ehrenamt? Hier keine Floskel, sondern gelebter Alltag. Man kennt sich, hilft sich, feiert miteinander. So einfach.
Und ja, was wäre Dollenchen ohne sein großartiges Gasthaus Stuckatz mit seinem hervorragenden Essen und noch besseren Geschichten? Aber das ist nur ein Teil des Ganzen. Das wahre Juwel ist das ganze Dorf mit seinen Menschen.
Natürlich bleiben wir vermutlich für immer die „Städter“ und die „Zugezogenen vom Haus Landte“. Aber das ist okay. Denn wir fühlen uns trotzdem angenommen und dazugehörig. Und während wir anfangs noch dachten: „Mal sehen, wie das läuft“, hat sich ganz unbemerkt etwas verändert. Aus dem Rückzugsort für ruhige Tage ist ein zweites Zuhause geworden.
Danke, Dollenchen, für fünf wunderbare Jahre voller Überraschungen und Begegnungen. Wir sind froh, hier gelandet zu sein, und wir freuen uns auf viele weitere Jahre.
Rosa aus Berlin (Mai 2025)